Die Wiener Staatsoper
Eines der bedeutendsten und beeindruckendsten Opernhäuser der Welt steht in Wien – die Wiener Staatsoper. Das berühmte Haus wurde im Mai 1869 in Anwesenheit von Kaiserin Sissi und Kaiser Franz Joseph feierlich eröffnet. Aufgeführt wurde “Don Juan” von Wolfgang Amadeus Mozart.
Die Pläne für das Opernhaus stammen von den Wiener Architekten Eduard van der Nüll, der die Oper im Inneren ausstattete, und von August von Sicardsburg, der den Grunplan für das beeindruckende Gebäude lieferte. Aber natürlich waren noch weitere Künstler beteiligt, das prachtvolle Haus zu gestalten. So wurden beispielsweise die berühmten Fresken im Foyer und die Fresken in der Loggia, die Szenen aus der Zauberflöte wiedergeben, von Moritz Schwind gemalt. Ein trauriges Detail ist, dass beide Architekten die Eröffnung ihres Prachtwerks nicht mehr erlebten. Eduard von Nüll, der seit jeher als sehr sensibel galt, beging Suizid, August von Sicardsburg, ein enger Freund Nülls, starb nur kurze Zeit später an einem Schlaganfall.
Es war nicht zuletzt der Direktor Gustav Mahler, der die Wiener Oper auch zu einem künstlerischen Höhepunkt machte. Er erneuerte das ursprüngliche Aufführungssystem und stärkte den Esemblegeist und die Präzision in der Staatsoper. Ebenso beauftragte er bedeutende Künstler, wie beispielsweise Alfred Roller, um eine neue Bühnenästhetik zu entwickeln.
Während des Nationalsozialismus schrieb auch die Wiener Staatsoper ein dunkles Kapitel der Geschichte. Zahlreiche Werke durften nicht mehr gespielt werden, zahlreiche Künstler des Opernhauses wurden vertrieben, verfolgt oder ermordet. Im Jahr 1945 wurde das Gebäude durch einen Bombenangriff größtenteils zerstört. Der Spielbetrieb wich in andere, kleinere Opernhäuser in Wien aus. Rund zehn Jahre später war die Staatsoper wieder aufgebaut und wurde im November 1955 mit dem Stück Fidelio von Beethoven wiedereröffnet.
Pro Saison besuchen heute 600.000 Gäste die Oper, die jährlich mit 9 Premieren aufwartet. Dabei werden insgesamt 60 verschiedene Opern- und Ballettwerke aufgeführt, die vom Barock bis zu modernen Stücken der Gegenwart reichen.